Zuwachsraten etwas gedämpft im Vergleich zu 2024
Saarlands Jungstörche sind schon auf dem Weg in den Süden
57 Storchenpaare haben in dieser Saison im Saarland ihren Nachwuchs aufgezogen. Nun haben sie wieder kinderfreie Zeit: Die Jungstörche sind bereits in den Süden aufgebrochen, weiß Storchenexperte Christoph Braunberger vom NABU Saarland.
Saarlands Jungstörche sind bereits auf dem Weg in den Süden. «Die Jungvögel haben sich schon ganz alleine auf ihre erste gefährliche Reise in die Überwinterungsgebiete gemacht», so Storchenexperte Christoph Braunberger, der für den Naturschutzbund Saarland die Störche des Landes betreut. Teilweise sind die Tiere sogar in größeren Trupps unterwegs. «Kurz vor dem Abflug sammeln sie sich auch manchmal im Bliestal und anderen geeigneten großen Grünlandgebieten. Zu Wochenbeginn ist ihm eine Gruppe von rund 40 Störchen bei Mainzweiler gemeldet worden.
Wie ist der Bruterfolg?
In diesem Jahr zogen im Saarland 55 Storchenpaare 70 Küken groß. Die Saarländer Störche leben vor allem im Saarpfalzkreis, wo alleine bereits 37 Paare brüten. Storchenhauptstadt des Saarlandes ist Homburg, wo alleine 24 Paare ansässig sind. Braunberger betreut die Saarländischen Störche seit ihrer Wiederansiedlung 1999 in Beeden, seit mehr als 25 Jahren.
Er ist optimistisch, dass die Marke von 60 Brutpaaren spätestens in 2 Jahren geknackt wird. Platz ist noch für deutlich mehr Störche, da das Primstal, das Untere Bliestal und das Saartal noch fast gar nicht besiedelt sind.
Trockenes Frühjahr hat Brutzahlen gedrückt
Das Ergebnis im Saarland hätte viel besser sein können, wie der bekannte Ornithologe weiter sagt. "Doch im Frühjahr war es viel zu trocken, es fiel nur die Hälfte des üblichen Niederschlags. Die Folge: Die Eltern fanden nicht genug Futter für ihren Nachwuchs. Junge Störche fressen in ihren ersten Lebenswochen vor allem kleine Tiere wie Regenwürmer, Insekten und Larven. Die gab es aber aufgrund des Wassermangels kaum.
Durch den Nahrungsengpass im Frühjahr haben einige Störche Junge aus dem Nest geworfen oder die Brut aufgegeben", berichtet Braunberger.
Eltern folgen den Jungtieren zwei bis drei Wochen später
Wenn sich die alten Störche von der Aufzucht erholt haben, folgen sie dem Nachwuchs in den Süden. Das ist meist zwei bis drei Wochen später der Fall. "Der Zugtrieb und die Orientierung sind durch die Gene vererbt. Ende August bis Anfang September haben alle Störche, die nicht hier überwintern, das Saarland wieder verlassen."
Weitere Infos gerne bei:
Christoph Braunberger
NABU Storchen AG Saarland
01758581205
Krüger: Äußerungen des Bundesagrarministers irritieren / Verantwortung übernehmen statt nach Brüssel abzuschieben
Berlin – Die Äußerungen von Bundesagrarminister Alois Rainer, die Wiederherstellungsverordnung dürfe Waldbesitzer nicht gängeln und es brauche praxisnahe Lösungen auf EU-Ebene, stoßen bei NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger auf Unverständnis: „Es irritiert, wenn ein Bundesminister den Eindruck erweckt, er habe entweder nicht verstanden, worum es bei dieser wichtigen EU-Verordnung geht – oder er übernimmt bewusst die Rhetorik einzelner Funktionäre aus Wald- und Landbesitzerverbänden, die deren Abschaffung fordern."
Die Verordnung richtet sich nicht direkt an Waldbesitzer*innen oder andere Landnutzer*innen. Sie verpflichtet die Mitgliedstaaten, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt konkrete Naturschutzziele zu erreichen. Über das „Wie" entscheiden die Mitgliedstaaten selbst, so Krüger. Die Verantwortung nach Brüssel zu schieben, sei ein Scheinargument: „Es liegt an Bund und Ländern, praxistaugliche Lösungen zu finden – und die Wiederherstellungsverordnung lässt ihnen dafür ausdrücklich den nötigen Freiraum", so Krüger.
Nun komme es darauf an, einen konstruktiven und pragmatischen Diskurs über die nationale Umsetzung zu führen. Bund, Länder und Kommunen hätten die Chance, bis Mitte kommenden Jahres gemeinsam und gemäß ihrer regionalen Interessen und Schwerpunkte einen Nationalen Wiederherstellungsplan zu erarbeiten. Dazu gehören Vorschläge für konkreten Maßnahmen und Förderprogramme zur Wiederherstellung zerstörter Ökosysteme wie Wälder, Auen oder Moore.
„Die Wiederherstellung der Natur ist eine große Chance für den ländlichen Raum. Politik steht in der Verantwortung, tragfähige Lösungen für komplexe Herausforderungen zu entwickeln. Wer sich stattdessen auf vermeintlich einfache Antworten beschränkt, riskiert nicht nur Fehlentscheidungen – sondern auch das Vertrauen der Bevölkerung in die Handlungsfähigkeit demokratischer Institutionen", so Krüger.
Für Rückfragen:
Stephan Piskol, Senior-Referent für Biodiversitätspolitik
Tel. +49 (0)162-1339764, E-Mail: Stephan.PiskolNABU.de
Johann Rathke, NABU-Teamleiter Politik und Strategie
Tel. +49 30-2849841613, E-Mail: Johann.RathkeNABU.de
Mähroboter schaden der Artenvielfalt, fördern einen hohen Wasserverbrauch und entziehen den Wildtieren ihre Nahrungsgrundlage. Der Einsatz von Mährobotern im privaten Garten und auf öffentlichen Grünflächen sollte daher immer kritisch hinterfragt werden
Der Frühling lässt alles sprießen, auch den Rasen im Garten. Kaum werden wir mit milden Temperaturen verwöhnt, plagt jedoch viele Rasenbesitzer*innen der Gedanke ans Mähen. Der Griff zum Mähroboter erscheint da eine gute Idee, denn die Hersteller versprechen einen top gepflegten, perfekten Rasen und das praktisch auf Knopfdruck und ohne Mühe. Doch die automatisierte Rasenpflege hat auch ihre Schattenseiten. Im privaten Garten haben sie eigentlich nichts verloren, denn sie schaden der Artenvielfalt und sind für zahlreiche Gartentiere eine große Gefahr.
Die Geräte sparen zwar Zeit, mit ihnen wird aber zu häufig gemäht. Ein gepflegter, „englischer" Rasen, wie ihn der Mähroboter erzeugt, widerspricht eigentlich schon in seinem Grundgedanken dem Artenreichtum. Er entspricht einer Monokultur von Gräsern und spiegelt damit im Kleinformat unsere moderne Landwirtschaft wider, in der Wildtiere kaum noch Nahrung und Lebensraum finden. Denn auf solchen Rasen gibt es kaum Leben und entsprechend auch keine Nahrung für Singvögel, Kleinsäuger, Reptilien, Amphibien und Igel, da Wildkräuter und Blüten die Voraussetzung für biologische Vielfalt im Rasen sind. Es ist nachgewiesen, dass zum Beispiel Igel so deutlich längere und gefährlichere Wege auf der Nahrungssuche zurücklegen müssen. Dadurch fällt es ihnen schwer zum Winter hin genügend Reserven für die Überwinterung aufzubauen.
Mähroboter stellen zudem eine Gefahr für sie und andere kleine Tiere wie Spinnen, Schmetterlingsraupen oder Eidechsen dar. Diese haben kaum Möglichkeiten dem Sog und der zerstörerischen Zerkleinerungswirkung des Mähroboters auszuweichen, werden überrollt, verstümmelt und getötet. Laufen die Mähroboter nachts oder in der Dämmerung, sind besonders nachtaktive Tiere wie Igel, Spitzmaus und Amphibien gefährdet.
Um dies zu verhindern, sollte ein Nachtfahrverbot für Mähroboter geltend gemacht werden! Der Igel steht auf der Roten Liste und ist vom Aussterben bedroht.
Außerdem wird mit Mährobotern das Gras selbst bei relativ hoch eingestelltem Mähwerk häufig zu kurz gemäht. So braucht der Rasen wesentlich mehr Wasser - was in trockenen Sommern ein großes Problem ist. Lässt man den Rasen jedoch etwas länger stehen, beschattet er sich selbst und trocknet nicht so aus. Wie problematisch extrem trockene Sommer sind, haben wir in Hessen die letzten Jahre bereits erfahren müssen. Wasser und Bewässerung von Grünflächen wird in den kommenden Jahren ein zentrales Thema bei uns werden. Kurz getrimmte Rasen sind zu Zeiten der Klimakrise nicht zeitgemäß. Denn unser Trinkwasser ist zu kostbar, um zur unnötigen Rasensprengung verwendet zu werden.
Wer glaubt, dass Naturschutz im Garten anstrengend ist und Unordnung verursacht, liegt falsch. Schon mit kleinen Handgriffen lassen sich tolle Erfolge erzielen, die auch noch Freude machen und für Entspannung sorgen. Ein buntes Beet aus heimische Wildstauden etwa oder eine Igel-Ecke. Essbare Wildkräuter können im Garten bleiben und den Speiseplan ergänzen. Gleichzeitig liefern sie Blüten für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, über die wir uns im Garten freuen.
Beim Mähen sollte man darauf achten immer nur einen Teilbereich des Rasens zu mähen und dann nach ca. zwei Wochen den nächsten. So haben die tierischen Gartenbewohner Zeit zwischen den Bereichen zu wechseln und es bleibt immer eine sichere Insel stehen. Werden Grünflächen sogar lediglich ein oder zwei Mal im Jahr gekürzt, entsteht zur Belohnung eine Wildblumen-wiese. Die heimischen Wildblumen kommen häufig besser mit den trockenen Bedingungen im Sommer zurecht als Zuchtrasen. Wer also ein bisschen mehr Wildnis wagt, Blüten stehen lässt und nur Fußwege im Garten häufiger mäht, schafft so ein kleines Paradies für sich und seine tierischen Nachbarn.
Weitere Info´s unter:
Der NABU bittet Spaziergänger*innen, vermeintlich hilflose Jungvögel nicht mitzunehmen. Für die kleinen Vögel ist es in der Regel am besten, wenn man sie an Ort und Stelle in der freien Natur lässt, denn meist hat man es nicht mit verlassenen oder verletzten Tieren zu tun, sondern mit gesunden Vogelkindern, die auch außerhalb des Nests von den Altvögeln versorgt werden. Nimmt man sie mit, trennt man sie von ihren Eltern. Die Aufzucht von Menschenhand ist nur selten langfristig erfolgreich. Schließlich gilt es den Vogelnachwuchs nicht nur zu füttern, sondern auch zu prägen und zu ‚erziehen' – und das kann kein Mensch so wie die Vogeleltern. In akuten Gefahrensituationen kann man Jungvögel einige Meter weit umsetzen, etwa von der Straße in den Grünstreifen daneben. Damit sie vor Katzen sicher sind am besten in eine nahegelegene Hecke.
Viele Vogelarten verlassen ihr Nest bereits bevor sie fliegen können. Sie geben sogenannte „Standortlaute" von sich, damit die Elternvögel wissen, wo ein hungriger Schnabel auf Fütterung wartet. Diese Jungvögel nennt man „Ästlinge". Sie sind weitgehend befiedert, können selbstständig auf ihren Füßen stehen, hüpfen oder flattern umher.
Ihr Piepsen interpretieren wir Menschen oft als Hilferuf an uns.
Anders ist es bei „Nestlingen". Noch nackte Jungvögel sollten möglichst vorsichtig ins Nest zurückgesetzt werden. Vögel stören sich im Gegensatz zu manchen Säugetieren nicht am menschlichen Geruch. Jungvögel werden daher auch nach dem Umsetzen wieder von den Alttieren angenommen und versorgt.
Es stimmt schon, dass ein Teil der Jungen außerhalb des Nestes den natürlichen Feinden zum Opfer fällt. Diese Verluste sind jedoch ‚eingeplant': Die Tiere sorgen für viel Nachwuchs, von dem genügend überlebt, um den Bestand zu erhalten.
Problematisch wird es dann, wenn zusätzlich zu den natürlichen Verlusten von uns Menschen verursachte Bestandsrückgänge hinzukommen. Umso wichtiger ist es, die Lebensräume zu schützen. Dazu können wir alle beitragen wie z. B. naturnahe Gärten gestalten, heimische Sträucher pflanzen, Nisthilfen an Bäumen oder Häusern anbieten.
Wildvogel in Not – was tun? - NABU
www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/01945.html
Sollte ein Vogel Verletzungen aufzeigen, bringen Sie ihn bitte an unsere Wildvogelauffangstation (WiVo), An der Kläranlage 1, 66346 Püttlingen, 01739422001
Hinweis:
Möchten Sie was für Gebäudebrüter tun, wenden Sie sich bitte an die Kompetenzstelle für Vogelschutz im Saarland christine.steinernabu-saar.de oder an 01512 4217867.
Weitere Info´s unter:
Es gibt keinen "vorbeugenden Herdenschutz durch Abschuss von Wölfen", so der NABU-Saar. Abschüsse werden die Notwendigkeit von Herdenschutz in Deutschland nicht ersetzen können, denn auch verbleibende oder neu zuwandernde Wölfe könnten ungeschützte Weidetiere als Einladung begreifen. Herdenschutz hingegen bestraft jeden Versuch, auf eine Weide zu gelangen, und ist damit eine sinnvolle Maßnahme zur Abschreckung. Somit erreicht adäquater Herdenschutz genau das, was das gemeinsame Ziel von Landnutzerverbänden und Artenschützern sein sollte:
Reduktion der Risse an Weidetieren durch Wölfe.
Wir fordern also sowohl von der neuen Bundesregierung als auch den Ländern, Wildtiermanagement nicht verkürzt als reine Abschussplanung zu verstehen. Herdenschutz, Monitoring und sachliche Information bleiben die elementaren Säulen der Koexistenz von Menschen, Wölfen und Weidetieren in Deutschland und sollten gestärkt werden. Einzelnen schadstiftenden Wölfen ggf. auch durch Abschuss zu begegnen, ist sinnvoll und schon seit Jahren Position des NABUs. Eine generelle Regulierung des Wolfsbestands lehnen wir als nicht zielführend ab. Auch wenige Wölfe können Tiere reißen, wenn nicht in den Herdenschutz investiert wird.
Es gibt keinen "vorbeugenden Herdenschutz durch Abschuss von Wölfen" - außer, man tötet alle Wölfe in einem sehr großen Radius. Und selbst dann wird die Sicherheit von Weidetieren nur so lange bestehen, bis das frei gewordene Habitat von neu zuwandernden Wölfen durchquert oder besetzt wird. Das reicht als Sicherheit keinem Weidetierhalter!
- Egal wie man Abschüsse von Wölfen auch nennen mag, eins haben sie alle gemein: Sie werden die Notwendigkeit von Herdenschutz in Deutschland nicht ersetzen können. Von daher wäre es sinnvoll und wünschenswert, wenn auch die Landnutzerverbände sich endlich in die Planung und Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen einbringen, anstatt wie die letzten Jahre nur einseitig auf Abschüsse zu pochen
- Das gemeinsame Ziel sollte klar sein: Reduktion der Risse an Weidetieren durch Wölfe. Unklar ist, wie genau allein eine Regulierung des Wolfsbestands dieses Ziel erreichen soll. Auch die verbliebenen Wölfe können eine Gefahr für Weidetiere darstellen, wenn diese nicht durch Herdenschutz wie E-Zäune oder Herdenschutzhunde gesichert werden. Eine generelle Bejagung kann Wölfen nicht beibringen, mehr Abstand zu Weidetieren zu halten - denn von diesen geht ja keine Gefahr für sie aus. Herdenschutz hingegen bestraft jeden Versuch, auf eine Weide zu gelangen, und ist damit eine sinnvolle Maßnahme zur Abschreckung
- Wir fordern von der neuen Bundesregierung als auch den Ländern, Wildtiermanagement nicht verkürzt als reine Abschussplanung zu verstehen. Herdenschutz, Monitoring, sachliche Information bleiben die elementaren Säulen der Koexistenz von Menschen, Wölfen und Weidetieren in Deutschland und sollten gestärkt werden. Einzelnen schadstiftenden Wölfen ggf. auch durch Abschuss zu begegnen, ist sinnvoll und schon seit Jahren Position des NABUs. Eine generelle Regulierung des Wolfsbestands lehnen wir als nicht zielführend ab. Auch wenige Wölfe können Tiere reißen, wenn nicht in den Herdenschutz investiert wird.
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