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Unser Vogel des Jahres 2024 ist wieder im Saarland
Ein Brutpaar wurde bei Besch gesichtet
Früher waren Kiebitze weit verbreitet. Aber durch Trockenlegung von Feuchtwiesen und eine intensivere Landwirtschaft sind ihre Bestände massiv zurückgegangen. Daher lautete der Kiebitz-Wahlslogan bei der vierten öffentlichen Vogelwahl im Herbst 2023 „Wasser marsch!" – und er konnte sich schließlich gegenüber vier weiteren Kandidaten durchsetzen. Somit trägt der Kiebitz ab 2024 wieder den Titel „Vogel des Jahres".
Erfreulicherweise wurde auf einem Acker zwischen Besch und Nennig ein Brutpaar entdeckt. Leider fiel der erste Brutversuch einem Nesträuber zum Opfer. Höchstwahrscheinlich hat ein Fuchs oder ein Dachs das Nest entdeckt oder Rabenvögel haben sich über die Eier hergemacht. Die Altvögel sind aber noch vor Ort was uns hoffen lässt, dass sie im nächsten Jahr einen neuen Brutversuch starten werden. Im Saarland gilt der Kiebitz quasi als ausgestorben. Seit 2015 gibt es hier keine regelmäßigen Vorkommen mehr. Der Kiebitz wurde nur noch als Einzelsichtung gemeldet. In dem NABU-Projekt „Moselaue" finden viele Vögel einen geeigneten Brutplatz. „Nirgendwo sonst im Saarland ist die Artenvielfalt so groß wie im Moseltal" sagt Rolf Klein.
Der Kiebitz im Porträt:
Der Kiebitz ist ein schwarz-weiß gefärbter, etwa taubengroßer Regenpfeifer. Sein Gefieder glänzt im Licht metallisch grün oder violett. Zudem sind die Federholle auf dem Kopf und die breiten gerundeten Flügel auffallend. Männchen und Weibchen sehen sich sehr ähnlich, jedoch ist die Federholle des Männchens länger und das Brustband einheitlich dunkel gefärbt.
An ihrem Brutplatz kann man Kiebitze immer wieder bei auffälligen Flugmanövern beobachten. Dabei drehen sie Schleifen über dem Revier, stürzen sich in akrobatischen Flugmanövern gen Boden und rufen dabei weit hörbar. Ihr Nest besteht aus einer Bodenmulde und ist umgeben von besonders kurzer Vegetation. Darin legen Kiebitze meist vier Eier.
Früher noch sehr häufig zu sehen, ist der Kiebitz aus vielen Agrarlandschaften verschwunden. Vor allem die Entwässerung und der Verlust von Feuchtwiesen machen der Art schwer zu schaffen. Durch frühe Mahd und schnell wachsende Kulturen sind Äcker und Wiesen weitgehend als Bruthabitat ungeeignet.
Kiebitze bevorzugen Flächen mit kurzer Vegetation ohne dichtere Gehölzstrukturen oder Sichtbarrieren in der Nähe. Daher konnte man sie ursprünglich vor allem in Mooren und auf Feuchtwiesen finden. Heute haben sich Kiebitze gewissermaßen an den Menschen und den damit einhergehenden Flächenverlust angepasst und brüten auch auf Äckern und Wiesen.
Der Kiebitz hat ein vielseitiges Nahrungsspektrum, frisst aber vor allem Insekten und deren Larven. Daneben können auch Regenwürmer, Getreidekörner sowie Samen und Früchte von Wiesenpflanzen als Nahrungsbestandteile dienen.
Die in Deutschland brütenden Kiebitze sind Teilzieher. Das bedeutet, dass ein Teil der Kiebitze unter milden Witterungsbedingungen in Deutschland überwintert und ein anderer Teil in die Wintergebiete in Frankreich, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden zieht. Weitere Kiebitze aus östlichen und nördlichen Gefilden überwintern an Deutschlands Küsten.
Sagenhafte 53 Revierpaare siedelten 2024 im Saarland, der bisher absolute Höhepunkt nach der ersten Brutansiedlung 1998 in Homburg-Beeden.
Der Schwerpunkt der Vorkommen lag mit 34 Revierpaaren im Saarpfalz-Kreis, gefolgt von 13 Brutpaaren im Landkreis St. Wendel sowie jeweils zwei Revierpaaren in den Kreisen Neunkirchen, Merzig-Wadern und Saarlouis. Lediglich der Regionalverband Saarbrücken ist noch nicht besiedelt.
Damit ist der Weißstorchbestand dreimal so hoch wie in historischer Zeit (um 1930), als etwa 15 bis 20 Paare das Saarland besiedelten. Trotz enormer Verluste durch die Unwetterlagen im Mai und Juni wurden erstaunlicherweise noch 58 Jungvögel flügge.
Als Gründe der anhaltenden Ausbreitung der Störche werden die geringere Mortalitätsrate beim Zug ins Winterquartier nach Spanien sowie das gute Nistplatzangebot in geeigneten Lebensräumen angesehen. Eine weitere Steigerung der Population im Saartal ist möglich und auch an der Blies, Prims und Mosel werden noch Kapazitäten für weitere Weißstorchansiedlungen gesehen.
Bemerkenswert ist, dass die Störche auch in größerem Maße natürliche Brutplätze nutzten. So siedelten 17 Horstpaare auf alten, großen Pappeln an der Blies, wo sie eigenständig Horste errichteten. Storchenhauptstadt des Saarlandes ist Homburg, wo alleine 22 Paare auftraten.
Für Rückfragen: Christoph Braunberger, NABU-Storchen-AG , mobil 0175 8581208
Seit Jahrzehnten verringert sich die Population der Schwalben zunehmend. Einer der Hauptgründe ist der Verlust ihres natürlichen Lebensraums durch die Zerstörung von Brutstätten und Nistplätzen. Modernisierungen von Gebäuden und Flächenversieglung können dazu führen, dass die Vögel keine geeigneten Orte mehr zum Brüten finden. Mehlschwalben, mit ihrem leuchtend weißen Bürzel und Bauch, dem schwach gegabelten kurzen Schwanz, nisten bevorzugt in größeren Kolonien außen an rau verputzten Gebäuden – etwa unter Dachüberständen oder an Balkonen. Rauchschwalben, mit ihrem langen gegabelten Schwanz und ihrer braunroten Färbung von Kehle und Stirn gut erkennbar, nisten bevorzugt in Innenräumen, etwa Ställen oder Schuppen. Menschen, die sich für Schwalben und Mauersegler engagieren und an ihren Häusern willkommen heißen, werden mit der Plakette „Schwalben Willkommen" des NABU sowie durch die kostenlose Bereitstellung von Nisthilfen, Kotbrettern und einer Beratung unterstützt. Seit diesem Jahr unterstützt die Umfangreiche Broschüre „Bau schlau – Tiere an Gebäuden und in Siedlungen" all diejenigen, die gebäudebrütende Arten unterstützen wollen, egal ob Handwerker*in, Architekt*in oder Eigentümer*innen.
Weiter Infos zum NABU Projekt „Schwalben Willkommen" gibt es auf der Website:https://nabusaar.de/tiere-pflanzen/schwalben-willkomme
Wildtier des Jahres: Der Igel
Reptil des Jahres: Die Kreuzotter
Fisch des Jahres: Der Dorsch
Insekt des Jahres: Der Stierkäfer
Schmetterling des Jahres: Der Mosel-Apollofalter
Libelle des Jahres: Die Mond-Azurjungfer
Wildbiene des Jahres: Die Blauschwarze Holzbiene
Blume des Jahres: Die Grasnelke
Baum des Jahres: Die Mehlbeere
Boden des Jahres: Der Waldboden
Pilz des Jahres: Der Schopftintling
Zentraler Ansprechpartner für Artenschutz im Saarland:
Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz, Tel. 0681 85000
Wildvogelauffangstation:
Püttlingen, Tel. 0173 9422001
Igelhilfe Hochwald Saar:
Nicole Nobbe, Tel. 0176 93109768
Wildtierauffangstation Eppelborn für Säugetiere:
0681 9712839 oder 016098949866
Wildkatzen:
Susanne Gier, Tel. 0157 31962172
Fledermäuse:
Michaela Jung, Spiesen-Elversberg, 0173 9198302
Dr. Christine Harbusch, Tel. 0033 387220510
Pflegestation für verletzte Eichhörnchen:
Monika Pfister, Heusweiler, Notruf 0176 22326996