Um 9:30 Uhr ging es los durch den Britter Wald zum Biotop voller quicklebendiger Kaulquappen, zur informativen Besichtigung des Sandsteinbruchs Jager,
mit tollen Ausblicken auf wunderschöne Bäume und Felsen, umgeben von Vogelgezwitscher, lebendiger Schönheit und Ruhe, begleitet durch Poesie, gekrönt durch einen Uhu:
ein wunderschöner Vormittag.
Jetzt ist noch Gelegenheit Nisthilfen anzubringen
Im Gegensatz zu den großen Zugvögeln wie Storch oder Kranich, die aufsteigenden Luftmassen für ihren Gleitflug benötigen, sind Mauersegler nicht an die Tageszeit gebunden. Bei gutem Wetter fliegen sie in Höhen von bis zu 3000 Metern, oft in größeren Trupps.
Als ortstreue Vögel kehren sie immer wieder in ihr ursprüngliches Brutrevier zurück. Finden sie dort keinen Ersatznistplatz, brüten sie auch nicht, was zu schleichenden Einbrüchen der Bestandszahlen führen kann - aber nicht muss. Denn es gibt für uns Menschen viele Möglichkeiten, dem Mauersegler Ersatznischen zu schaffen und ihn so weiterhin als sympathischen Nachbar in unseren Städten und Dörfern begrüßen zu können.
Ende April, Anfang Mai sind die Mauersegler dann wieder zurück bei uns. Mit lauten Srih-Srih-Rufen und abenteuerlichen Flugspielen entlang von Straßenschluchten suchen sie ihre Nisthöhlen aus dem Vorjahr auf. Vor der Sesshaftigkeit des Menschen nutzten Mauersegler Höhlungen in Felsen und Bäumen als Nistplätze. Mit der Ausbreitung menschlicher Siedlungen fanden sie in Mauerspalten und Dachnischen ein großes Angebot geeigneter Höhlungen vor und hielten Einzug in Dörfer und die wachsenden Städte.
So wurden die Mauersegler im Laufe von Jahrhunderten zu den gefiederten Nachbarn des Menschen. Seine enge Bindung an den menschlichen Lebensraum erweist sich manchem Mauersegler heute als verhängnisvoll. Bei Dach- und Fassadenrestaurierungen werden zunehmend Nistplätze verschlossen. Auch beim Hausneubau wird im Zuge des wachsenden Energiebewusstseins verstärkt auf eine möglichst wärmedämmende und damit oft hermetisch verschlossene Bauweise geachtet. Dies ist einerseits zu begrüßen, anderseits wird auf diese Weise der Mauersegler langsam aus unseren Siedlungen verdrängt.
Dabei ist es mit einfachen Mitteln möglich, sowohl die menschlichen Bedürfnisse als auch die des Mauerseglers zu erfüllen. Es gibt eine Vielzahl an Niststeinen oder -kästen, die bei Fassadenrenovierungen, Dacharbeiten oder beim Neubau in die Häuser integriert werden können. Auch selbst gefertigte Holznistkästen, die an geeigneten Stellen, wie Dach- oder Mauerüberständen in mindestens sechs Metern Höhe, angebracht werden, dienen dem Mauersegler als Nisthöhle.
Mauersegler sind ausschließlich Insektenfresser, denen der dramatische Schwund an Fluginsekten in den letzten Jahrzehnten zugesetzt hat.
Die Häufung von Hitzesommern, die auch uns Menschen zu schaffen macht, kann für junge Mauersegler tödlich enden. Unter Giebeln und geteerten Dächern können schnell so hohe Temperaturen in den Brutnischen entstehen, dass in solchen Hitzeperioden noch nicht flugfähige Mauerseglerjunge aus dem Nest springen. Viele Ehrenamtliche bringen dann die hilflosen oder verletzten Jungvögel in unsere Wildvogelauffangstation in Püttlingen.
Möchten Sie die Mauersegler unterstützen? Aus unserem Projekt „Schwalben- und Mauersegler willkommen" erhalten Sie kostenlose Nisthilfen.
Weitere Infos:
schwalbenwillkommennabu-saar.de
Im Namen des NABU Weiskirchen-Losheim distanziere ich den NABU von einer getroffenen Aussage in einem Artikel mit der Überschrift „AfD-Stammtisch“ aus dem Amtlichen Bekanntmachungsblatt der Gemeinde Weiskirchen Nr. 16/2025 vom 16. April. Darin wird ein NABU-Gebäude im Wildpark als Veranstaltungsort erwähnt. Das ist definitiv falsch.
Fakt ist: Der NABU besitzt dort seit über 20 Jahren keine Räumlichkeiten mehr.
Selbst wenn, würden wir der AfD einer Anfrage auf Nutzung unseres Gebäudes eine Absage erteilen.
Im NABU arbeiten wir ehrenamtlich für Arten-, Umwelt- und Klimaschutz; unsere Grundhaltung ist dem Leben zugewandt.
Wir lehnen es entschieden ab, durch politische Parteien oder sonstige Organisationen instrumentalisiert zu werden.
Margit Fuchs 1. Vorsitzende
Jetzt den Schwalben helfen!
Das Schwalbenjahr hat begonnen, Rauchschwalben und Mehlschwalben kehren ins Saarland zurück. Die ortstreuen Vögel finden immer weniger Raum, um ihre Nester zu bauen. Deshalb: Helfen Sie den Schwalben jetzt!
Die Vorboten des Frühlings, die Rauchschwalben, haben ihre Reise aus den afrikanischen Winterquartieren bereits angetreten. Die Ankunft der Rauchschwalben läutet die Frühlingssaison ein. Diese Vögel haben eine beachtliche Distanz zurückgelegt – eine Reise von tausenden Kilometern über Wüsten, Savannen und das Mittelmeer, die nicht nur kräftezehrend, sondern auch voller Gefahren ist. Ein Risiko stellt dabei der leider immer noch verbreitete Vogelfang im Mittelmeerraum dar, ein Problem, das längst der Vergangenheit angehören sollte.
Rauchschwalben kommen in der Regel etwas früher in ihren Brutgebieten an als Mehlschwalben. Sie sind gut an ihrem glänzend blauschwarzen Gefieder, der weißen Unterseite sowie der rötlich-beigen Kehle und den langen Schwanzspießen erkennbar. Meist brüten sie im Inneren von Gebäuden, bevorzugt in geschützten Ecken. Daher findet man die nach oben offenen Lehmnester beispielweise in Ställen und Scheunen. Entsprechende Bauten sollten daher nicht komplett verschlossen sein. Vielmehr sollte ab dem Frühjahr eine Einflugluke, beispielweise ein Fenster oder eine Tür, offengehalten werden. Da die Schwalben vor allem Mücken und Fliegen fressen, werden sie als nützliche Vertilger besonders geschätzt.
Die Mehlschwalben kommen ab Mitte April zurück in unsere Gebiete. Zu erkennen sind sie an ihrem leuchtend weißem Bauch sowie dem tief gekerbten Schwanz. Mehlschwalben sind auch in den Städten verbreitet: Ihre fast geschlossenen Nester bauen sie an rau verputzten Hauswänden oder unter geschützten Dachvorsprüngen. Dabei nutzen Schwalben als ortstreue Tiere gerne alte vorhandene Nester und bessern sie mit frischem Lehm wieder aus. In Städten fehlen jedoch oft Lehmstellen als Baugrundlage, weshalb es sinnvoll ist, ab dem Frühjahr entsprechende Lehmpfützen zu errichten und diese den Sommer über feucht zu halten.
Schwalben sind bei den Menschen sehr beliebt: So gelten sie als Sommervögel, Glücksbringer und erfreuen uns durch ihr Zwitschern sowie ihren wendigen Flug Jedoch stehen sowohl die Rauch- als auch die Mehlschwalben vor beträchtlichen Herausforderungen, da ihre Populationen stetig abnehmen. Der Klimawandel, der dramatische Rückgang der Insektenpopulationen aufgrund intensiver Landwirtschaft, der Verlust blühender Feldränder und Bausanierungen-Renovierungen verschärfen die Lebensbedingungen der Schwalben dramatisch. Ein weiteres Problem ist die zunehmende Bodenversiegelung, die es den Schwalben erschwert, lehmigen Boden für den Nestbau zu finden.
Glücklicherweise kann jeder und jede mit wenig Aufwand den Sommerboten unter die Flügel greifen. Wer Garten, Hof oder Wiese besitzt, kann zur Unterstützung des Nestbaus Lehmpfützen anlegen. Rauch- und Mehlschwalben formen nämlich aus Lehm, Ton oder schlammiger Erde mithilfe ihres Speichels kleine Kügelchen, aus denen sie neue Nester bauen oder alte Nester ausbessern. Schon im April bietet es sich an, die Lehmpfützen anzulegen und über den ganzen Sommer hinweg feucht zu halten.
Was weniger bekannt ist: Auch Schwalben kann durch künstliche Nisthilfen geholfen werden. Kunstnester aus Holzbeton und anderem Material haben sich, wenn sie richtig angebracht werden, sehr bewährt. Wichtig ist dabei die korrekte Anbringung: Im Inneren für Rauchschwalben mit freiem Zugang, und außen unter Dachvorsprüngen für Mehlschwalben. Eine naturnahe Umgebung mit heimischen Pflanzen, die Insekten anziehen, ist entscheidend für die Akzeptanz dieser Nisthilfen. Ein vogelfreundlicher Garten bietet nicht nur Schwalben, sondern auch anderen Vogelarten wertvollen Lebensraum.
Der NABU Saarland appelliert daher, Gärten und Kleingärten vogelfreundlich zu gestalten und so zu einem Refugium für die heimische Vogelwelt zu machen. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um vielfältige Nistkästen anzubringen und den Garten mit heimischen Pflanzen zu bereichern, die als Nahrung und Unterschlupf dienen. Auch die Anlage von Vogeltränken oder kleinen Teichen wird empfohlen, um den Vögeln gerade in den heißen Monaten Zugang zu Wasser zu ermöglichen.
Aktion „Schwalben willkommen"
Um mehr Menschen zu ermutigen, sich für Schwalben zu engagieren, gibt es die NABU-Plakette „Schwalbenfreundliches Haus". Menschen, die sich für Schwalben engagieren, ihnen einen Unterschlupf bieten oder auf natürliche Weise an ihren Häusern dulden, können sich jederzeit für die Auszeichnung mit einer Plakette sowie einer Urkunde bewerben - egal, ob es sich bei dem Gebäude um ein Wohnhaus, Hotel, Bauernhof oder Fabrikgebäude handelt.
Weitere Info´s unter:
schwalbenwillkommennabu-saar.de
Christine Steiner 06881-936190,