Schwarzstorch- neuer Brutvogel im Saarland

Sehnsüchtig erwartet und nun endlich Realität:

Das Saarland hat eine neue spektakuläre Brutvogelart zurück - den Schwarzstorch.

Schon seit einigen Jahren warten die saarländischen Ornithologen auf den entscheidenden Hinweis zur Auffindung des Horstes. „An mindestens drei verschiedenen Stellen suchten wir schon im Winter intensiv nach dem großen Horst des scheuen Waldvogels, bislang vergeblich“, so Christoph Braunberger vom Ornithologischen Beobachterring Saar (OBS), einer Vereinigung der saarländischen Vogelkundler.Nicht ganz unerwartet war es dann ein Revierleiter von SaarForst, Bernd Diener aus dem nördlichen Saarland, der den Ornithologen den ersten Horst meldete. „Es ist ein Glücksfall, dass er den Horst erkannt hat, sonst wäre dieser nämlich Forstarbeiten zum Opfer gefallen“, lobt Norbert Roth, ehrenamtlicher Schwarzstorchforscher des OBS, den Forstmann vom Saarforst Landesbetrieb.Der Schwarzstorch, der wie sein bekannterer Vetter, der Weißstorch, jedes Jahr zum Überwintern nach Afrika fliegt, ist eher ein scheuer Geselle. Er reagiert empfindlich auf Störungen durch Menschen in Brutplatznähe, vor allem zu Beginn der Brutzeit. Unter Umständen wird der Brutplatz sogar verlassen. Störungsursachen können z.B. Freizeitnutzungen sein (Reiter, Hobby-Fotografen, Radfahrer u.ä.) sowie jagdliche und forstliche Maßnahmen in Horstnähe.„Aus diesem Grund wird der genaue Standort des Horstes geheim bleiben müssen, um den Bruterfolg nicht zu gefährden“, so der Saarforst Landesbetrieb. Zum Schutz des Schwarzstorches hat SaarForst eine Horstschutzzone von 300 m Radius um den Brutbaum eingerichtet, um Störungen durch forstliche Arbeiten zur Revierbesetzungs- und Brutzeit (Anfang März bis Ende August) zu reduzieren. Die von SaarForst bereits seit einigen Jahren durchgeführten Maßnahmen zur Renaturierung von Fließgewässern und Anlage flacher Tümpel helfen ebenfalls dem Schwarzstorch, da sie das Nahrungsangebot im Brutgebiet verbessern.Weitere Schutzmaßnahmen werden gemeinsam mit den Vogelexperten des OBS geplant und umgesetzt. SaarForst und Ornithologischer Beobachterring hoffen, in der Zukunft weitere Brutplätze des majestätischen und scheuen Waldbewohners zu entdecken und schützen zu können. Die im saarländischen Staatswald verfolgten Naturschutzziele (Biodiversitätsstrategie) auf der Grundlage der Waldbewirtschaftungsrichtlinien haben naturnahe, artenreiche Laubmischwälder zum Ziel. Das ist die beste Garantie, dass auch der Schwarzstorch bei uns wieder heimisch wird.
Nähere Auskünfte:
Christoph Braunberger, Ornithologischer Beobachterring Saar (OBS), Handy-Nr. 0175/8581208